Im digitalen Marketing haben interne Links eine wichtige SEO-Funktion. Die interne Verlinkung zeigt die Wichtigkeit einzelner Seiten einer Website. Visuell kann man sich diese Struktur wie eine Pyramide vorstellen: Oben an der Spitze befindet sich die allgemeine Adresse der Website deine-domain.com. Ganz unten befinden sich die am weitesten entfernten Unterseiten der Website. In einer Standardkonfiguration ist jede Unterseite nicht nur mit der direkt übergeordneten Seite verlinkt, sondern auch mit allen übergeordneten Seiten. Dadurch erhält die oberste Seite (deine-domain.com) die meisten Links und wird von Google als wichtigste Seite in der Struktur eingestuft (siehe Abbildung weiter unten).
Das Standardlayout einer Website für die mobile Navigation (die Indexierung von Google erfolgt mobil) zeigt das Firmenlogo oben links und ein Hamburger Menü oben rechts. Das Logo ist in der Regel mit der Hauptseite (deine-domain.com) verlinkt. Im Menü wiederholt sich der Link zur Hauptseite in der Regel unter der Bezeichnung „Home“ und hebt die wichtigsten Kategorien der Seite hervor, z.B. „Über uns“, „Kontakt“ und „Produkte“. Jede Kategorie kann mehrere Unterkategorien haben, die aber nicht unbedingt im Menü erscheinen müssen. Die Hauptseite deine-domain.com erhält also doppelt so viele Links wie die anderen Hauptmenüpunkte, da es einen Link im Menü + einen Link beim Logo gibt. Die Link-Pyramide sieht also wie folgt aus:
Jede der unteren Seiten verweist auf die Seiten direkt darüber, aber auch auf alle Seiten weiter oben. Die Seite „Team“ hängt an „über-uns“, hat aber aufgrund der Menüstruktur Links zu über-uns, Produkte, Kontakt und (zweimal – Hauptmenü & Logo) zu deine-domain.com. In diesem Beispiel erhält die Unterseite „Team“ in der Struktur nur einen Link (von „über-uns“), während die Seite „über-uns“ neun Links erhält, und zwar einen von jeder bestehenden Seite, d.h. deine-domain.com, Produkte, Kontakt, Team, Geschichte, Produkt-1, Produkt-2 und zusätzlich jeweils einen doppelten Link von „Team“ und „Geschichte“. Die Seite „Kontakt“ erhält nur sieben Links, da sie keine Unterseiten hat und somit die doppelten Links wegfallen. In der internen Linkstruktur ist also „Über uns“ wichtiger als „Kontakt“. Die Seite deine-domain.com erhält 14 Links, da sie sowohl über das Menü als auch über das Logo auf jeder Seite (also doppelt) einen Link erhält.
Diese Linkstruktur ist im digitalen Marketing für SEO wichtig, da Suchmaschinen wie Google und Bing Seiten mit mehr internen Links als „wichtiger“ einstufen als Seiten mit weniger internen Links. So ist die Seite „über uns“ (neun interne Links) wichtiger als die Seite „Kontakt“ (sieben interne Links). Will man nun die Seite „Kontakt“ zu einer der wichtigsten Seiten der Website machen, kann man auf jeder Menü- und Unterseite einen zusätzlichen Link zu „Kontakt“ einfügen.
An dieser Stelle ist es wichtig anzumerken, dass die interne Verlinkungsstruktur bei Google in der Vergangenheit eine höhere Relevanz hatte als heute. Aus eigener Erfahrung bei der SEO-Optimierung zahlreicher Websites bin ich zu dem Schluss gekommen, dass andere Faktoren wie z.B. die Verweildauer (Dwell-Time) relevanter sind als die interne Verlinkung. Eine Seite, die bei den Nutzer:innen gut ankommt, wo die Nutzer:innen also genau das finden, wonach sie gegoogelt haben, wird von Google im Vergleich zu unpräzisen Seiten hervorgehoben, ohne dass die interne Verlinkung einen großen Einfluss hat.
Autor: Felix C. Richter, 24.08.2024.